Tabea Borchardt

Cache
Femi­nis­ti­sche Ästhe­ti­ken und Archivprozesse

08.11.24 bis 12.01.25

Die Aus­stel­lung Cache prä­sen­tiert im Lentos Lese­raum Arbei­ten von Tabea Bor­chardt, Anne Glass­ner, Clau­dia Lar­cher und Kat­rin May­er. Die vier Künst­le­rin­nen haben als Arbeits­sti­pen­dia­tin­nen des VALIE EXPORT Cen­ters 2023/24 Pro­jek­te ent­wi­ckelt, die sich mit Ver­fah­ren des Archi­vie­rens und Akti­vie­rens, mit der Kör­per­lich­keit und den Schreib­wei­sen femi­nis­ti­scher Kunst, mit medi­en­künst­le­ri­schen Über­tra­gun­gen von Wis­sen und viel­schich­ti­gen Zeit­ver­hält­nis­sen der Über­lie­fe­rung beschäftigen.

Der Titel der Aus­stel­lung spielt auf tech­ni­sche Pro­to­kol­le, Räu­me des Rück­zugs und foto­gra­fi­sche Ver­fah­ren des Aus­schnitt-Set­zens, Rah­mens oder Mas­kie­rens an. Wel­che Abfra­gen las­sen sich aus der Gegen­wart an die Geschich­te femi­nis­ti­scher Kunst stel­len? Wie kön­nen Rück­fra­gen an die Ver­gan­gen­heit das Über­lie­fer­te ver­än­dern und wie las­sen sich neue Daten­sät­ze ein­spei­sen? Wel­che Rol­le spie­len Zwi­schen­spei­cher, Kodes, Ver­ste­cke oder foto­gra­fi­sche Auf­nah­men, wenn vier Künst­le­rin­nen sich mit ihren Arbeits- und Recher­che­pro­zes­sen ins Ver­hält­nis zu VALIE EXPORTs Archiv setzen?

Seit 2023 ver­gibt das VALIE EXPORT Cen­ter Arbeits­sti­pen­di­en an Künstler*innen und künst­le­risch For­schen­de. Im Fokus ste­hen dabei die Fel­der Video­kunst, Medi­en­kunst, Foto­gra­fie, Film sowie Per­for­mance Art.

(entnommen: https://www.lentos.at/ausstellungen/cache)

Textbeitrag zur Ausstellung: print: Tabea Borchardt: Fragmente des Archivs: Einblicke in Prozess und Vergänglichkeit / die referentin

Fotografien © Violetta Wakolbinger

WHEN THE PAST INFORMS THE FUTURE / VERGANGENHEIT INFORMIERT ZUKUNFT

+ LEAVES FROM THE ARCHIVE
8.Dezember 2024 – 16. Januar 2025

Eröffnung mit Bar am 7. Dezember 18 Uhr
Workshop und Launch „How to Copy Art“ 8. Dezember 14-18 Uhr

Verwitterte, von den Jahren gezeichnete Ränder von kleinen Fotos spiegeln ihre Geschichten in ihren schwarzen, hochglänzenden technologischen Gegenübern. Es türmen und stapeln sich Bilderrahmen; Blickwinkel möchten entdeckt werden. Oberflächen lösen sich auf in ihre Rasterung oder setzen sich zusammen aus Wörtern. Immer wieder verknüpfen sich Geschichte und Formalität zu einem spannenden Miteinander von Zeigen und Verbergen, Lesbarkeit und Abstraktion. Diese Spielweisen ergänzt Tabea Borchardt mit Kollektivarbeiten aus unserem Archiv von TRAXX und ISCA im Rahmen der Aufarbeitung unseres Archivs “Leaves from the Archive”.

Ausgehend vom Medium der Fotografie und verwandter Verfahren wie Kopie und Abdruck, untersucht Tabea Borchardt Sehgewohnheiten, visuelle Phänomene und die Verschiebung der Wahrnehmung von Fotografie(n) durch den medialen Wandel. Hierbei entstehen neben Fotografien, Objekte, Werkserien sowie multimediale Installationen und Texte, die im Museum für Fotokopie aufeinander treffen mit dem dort erstellten Zine „How to copy art?“.

Text: Therese Schuleit

Fotografien © Ole-Kristian Heyer


WORKSHOP & ZINE LAUNCH

WIDERBORSTIGES PUBLIZIEREN - HOW TO COPYART

Tabea Borchardt kopiert seit Langem im Museum für Fotokopie. Mit ihrem Gespür für Materialien, erweiterte Fotografie, dem Sinn für die Zeitlichkeit des Scannvorgangs hat sie seit der Wiedereröffnung 2023 auch immer wieder als Workshopleiterin unser Programm bereichert. Was könnte naheliegender sein, als das spielerische Erklären der grundlegenden Methoden der Copyart für unser Programm „Widerborstiges Publizieren“ in ihre Hände zu geben?

Ausgehend vom Medium der Fotografie und verwandter Verfahren wie Kopie und Abdruck untersucht Tabea Borchardt Sehgewohnheiten, visuelle Phänomene und die Verschiebung der Wahrnehmung von Fotografie(n) durch den medialen Wandel. Hierbei entstehen neben Fotografien, Objekte, Werkserien sowie multimediale Installationen und Texte.

In dieser künstlerischen Bedienungsanleitung sammelt Borchardt Kenntnisreiches und vor allen Dingen Humorvolles im Zusammenspiel zwischen Mensch und in diesem Fall (fast) überholtem Büroequipment. Zu der bekannten „kopierten Hand“ kommt der Fuß. So lässt sie es sich nicht nehmen, unter der Aufforderung „Spiele!“ ein buntes und vielseitiges Motivationsverzeichnis zusammenzustellen. Handschriftlich. Und dann ordnet sie alles doch nach Alphabet.

Das erinnert uns daran, dass der Kopierer meist ordentlich das macht, was innerhalb seiner bürokratischen Möglichkeiten liegt. Man kann diese je nach Gerät erforschen und lernen, den Kopierer als Medium mit erweiterten künstlerischen Möglichkeiten zu gewinnen. Tabea ist dies offensichtlich gelungen, sie hat sogar Freundschaft geschlossen. Wir laden Sie dazu ein mitzumachen.

Im Rahmen von Widerborstiges Publizieren, einer Erforschung unseres Copyart Archivs in den Jahren 2024/2025, ist diese Bedienungsanleitung eine Aufforderung, den Kopierer als demokratisierendes Werkzeug wiederzuentdecken. Spiele mit der Realkopie, Copy Motion, Copy Generation und Overlay (Copy on Copy) in Einzel- und Multiblatt, Serie, Vergrößerung und Verkleinerung, auf Papier oder auf Folie.

Text: Therese Schuleit

 25. Mai 2024 bis 12. Januar 2025: IM HERZEN WILD. Sammlung +

Wiedereröffnung Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr // Ausstellungsbeteiligung

Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr ist mit seiner Gründung im Jahr 1909 eines der ältesten Kunstmuseen im Ruhrgebiet. Als Ort der Begegnung mit Kunst, der Reflexion und Inspiration eröffnet das Haus nun wieder mit der zweiteiligen Sammlungspräsentation IM HERZEN WILD für das Publikum. Von der Klassischen Moderne bis hin zu aktuellsten künstlerischen Positionen der Gegenwart zeigt das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr die vielfältigen thematischen Facetten seiner Sammlung und legt mit den Neuankäufen (unter anderem auch durch den Förderkreis des Museums) einen Schwerpunkt der Ausstellung auf Werke von Künstlerinnen. Die mehr als ein Jahrhundert umfassende Sammlungs- und Institutionsgeschichte ist in der Präsentation für das Publikum nachvollziehbar und transparent. Der ehrenamtlich vom Förderkreis betriebene Museumsshop unterstützt durch bürgerschaftliches Engagement die Projekte des Hauses.

SAMMLUNG + führt mit thematischen Räumen die Auseinandersetzung mit der Sammlung ab 1945 fort und öffnet zugleich das Museum für Kooperationen mit Künstler*innen und (Privat-)Sammlungen. Fantastische Figurationen leiten über zu imaginären Landschaften, grafische Meisterwerke der amerikanischen Pop Art blicken auf neue Horizonte, auf Konsumwelten, Massenmedien und Zeitgeschehen. Weitreichende Auswüchse und Verästelungen pflanzen sich fort von Raum zu Raum, setzen Lichtpunkte, bilden (Atmo-)Sphären und hinterfragen Sprachbilder und Kommunikationsmodelle. Mit medialer Vielfalt geht es um Umbrüche, Wendepunkte, gesellschaftliches Zusammenleben, Zukunftsfragen und Perspektivwechsel. Pointierte Werke veranschaulichen die revolutionäre Kraft von Kunst und unterstreichen die Beuys’sche These, dass „Demokratie lustig“ sein kann. Die Grafiksammlung stellt originale Handzeichnungen, seltene, kostbare Blätter aus bekannten Zyklen sozialkritischen Grafiken und ein Skizzenbuch von Heinrich Zille den Werken von Théophile-Alexandre Steinlen gegenüber.

(Text entnommen: https://www.ruhrkunstmuseen.com/en/exhibitions/im-herzen-wild/)

Fotografien © Helena Grebe, Stadt Mülheim an der Ruhr / Arbeit Bunkerstein in Gruppenausstellung

 

it’s a book! book release exhibition 2023

 

Altered Narratives (2022-2023)

Altered Narratives verhandelt die bildhafte (Selbst-)Reflektion in einer zeitüberschreitenden Medienbegegnung.

Der Friseursalon Pfarrgasse 15 Linz ist eine Schaufenstergalerie als Leerstandsnutzung, betreut durch das Atelierhaus Salzamt. blog.salzamt-linz.at

Ausstellungsansichten: © Clemens Mairhofer

 

Tabea Borchardt befasst sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Materialitäten, Wahrnehmungsphänomenen und der Endlichkeit der Dinge. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeiten liegt in einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit der Veränderung fotografischer Abbildungen, Zeigeformen und Bewahrungspraktiken sowie Fragestellungen zur Dauer der Bilder und des Abgebildeten.

Tabea Borchardt submerges within her artistic practice materialities, phenomena of perception and the finitude of things. The initial point of her works lies in a multi-layered examination of the change in photographic images, forms of display and preservation practices as well as questions about the duration of the images and what is depicted.

Altered Narratives with pictorial (self-)reflection in a time-transcending media encounter.

 



“Display für Nichts” (2020)

kunst.werden (Essen) mit Vesko Gösel

Tabea Borchardt und Vesko Gösel haben ausgehend von ihren Arbeiten und ihrer Arbeitsweise 2018 zueinander gefunden. Beide studierten medienbasiert an verschiedenen Hochschulen in Köln und Essen mit engem Bezug zur Fotografie. Sie erspüren in vielseitiger, künstlerischer Weise die Funktionen und Materialitäten von alltäglichen, oft fotografischen Gegenständen.

Dabei verwenden Sie verschiedenste Techniken in der Verarbeitung des gesammelten Materials, sowohl entfremdet, als auch angelehnt an ursprüngliche Handlungsweisen. Unsere mediale Erinnerungskultur ist ein zentrales Thema in den Arbeiten von Borchardt und Gösel. Nicht das Sie erinnern wollen – Sie verweisen auf das Verschwinden von Dingen und tragen in ihrer künstlerischen Berufung ebenso dazu bei, sich von den Dingen zu befreien.

Textquelle: kunstwerden

“Arbeitsweisen”

“Arbeitsweisen”

Raumansicht “Display für Nichts”

 

Edition “WHEN THE PAST INFORMS THE FUTURE” (siehe "Printed Media” Rubrik)

links “Bildrasterwandler” (Tabea Borchardt) – rechts Vesko Gösel

 

links “Vielleicht kann uns das Material noch retten” (Tabea Borchardt), rechts Vesko Gösel “SX 70”

 
 

 "Display for Nothing" (2020)

kunst.werden (Essen) with Vesko Gösel

Tabea Borchardt and Vesko Gösel found each other based on their work and working methods in 2018. Both studied media-based art at various universities in Cologne and Essen with a close connection to photography. They explore the functions and materialities of everyday, often photographic objects in a versatile, artistic way.

In doing so, they use a wide variety of techniques in processing the collected material, both alienated and borrowed from original modes of action. Our media culture of memory is a central theme in the works of Borchardt and Gösel. Not that they want to remember - they refer to the disappearance of things and, in their artistic vocation, contribute just as much to freeing themselves from things.

 



Tabea Borchardt / Vesko Gösel - Bis die Wirklichkeit sich ablöst

Laufzeit: 22. Februar 2019 bis 24. März 2019

Ab 22. Februar 2019 präsentiert das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr im MUSEUM TEMPORÄR Werke der Fotografin Tabea Borchardt und des Bildhauers Vesko Gösel.

Tabea Borchardt (*1990, Hodenhagen/Niedersachsen) ist seit April 2018 Stipendiatin für junge Kunst der Stadt Mülheim an der Ruhr. Unter dem Titel „Bis die Wirklichkeit sich ablöst“ zeigt die junge Künstlerin in der Ausstellung Werke, die in den zurückliegenden Monaten in ihrem Atelier auf Schloss Styrum entstanden sind.

In ihrer künstlerischen Praxis verbindet die angehende Absolventin an der Folkwang Universität der Künste in Essen unterschiedlichste technische Verfahren. Analoge Handabzüge stehen dabei neben digitalen Aufnahmen und werden zusammen mit gefundenen Materialien, wie historischen Fotografien, besonderen Papieren, Archivalien, Texten oder Alltagsobjekten zu variablen, oftmals dreidimensionalen Arrangements zusammengestellt. Mit diesen in Leuchtkästen oder auf großformatigen Bodensockeln präsentierten Material-Collagen sowie in handwerklich aufwendig produzierten Künstlerbüchern begibt sich Tabea Borchardt auf intensive Spurensuche. Dabei können auf den ersten Blick unscheinbare persönliche Gegenstände („Nach den Dingen“) oder ein aufwendig recherchierter historischer Sachverhalt („Bunkerstein“) im Fokus stehen. Durch das ergebnisoffene Experimentieren mit verschiedenen Präsentationsformen lotet Tabea Borchardt die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums Fotografie aus.

Wichtige Impulse für ihre Arbeit schöpft die Künstlerin aus dem intensiven Austausch mit Kolleg*innen. So hat sie für die Mülheimer Ausstellung den Bildhauer Vesko Gösel (*1983 Nordhausen / Thüringen) als Gast eingeladen. Die Auseinandersetzung mit der Fotografie und den in diesem Kontext verwendeten Apparaturen und Materialien zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk des in Mönchengladbach lebenden, konzeptuell arbeitenden Künstlers. In der Mülheimer Schau treten seine Zeichnungen, Objekte und raumgreifenden Installationen, wie beispielsweise ein aus historischen Fotoalbumseiten gebauter, raumhoher Turm („Coulissen“) in einen Dialog mit den Arbeiten von Tabea Borchardt. Die gezeigten, vorrangig skulpturalen Arbeiten schauen unter die glänzende Oberfläche der Fotografie und reflektieren deren gesellschaftliche Bedeutung.

Textquelle: Museum Alte Post // Beitrag zur Ausstellung in der NRZ LINK

 
Bis die Wirklichkeit sich ablöst, collagierte Arbeit als Reproduktion. Edition von 10, signierter C-Print. Erhältlich auf Anfrage.

Bis die Wirklichkeit sich ablöst, collagierte Arbeit als Reproduktion. Edition von 10, signierter C-Print. Erhältlich auf Anfrage.

 
 
 
 
 
Ausstellungsansicht “Bis die Wirklichkeit sich ablöst” (Museum Temporär, Mülheim an der Ruhr, 2019)

Ausstellungsansicht “Bis die Wirklichkeit sich ablöst” (Museum Temporär, Mülheim an der Ruhr, 2019)

 

Ausstellungsansicht “Bis die Wirklichkeit sich ablöst” (s.o.)

Fotografien © Walter Schernstein

 
 
 

Ausstellungsdetails

 
 

Ausstellungsansicht “Bis die Wirklichkeit sich ablöst”, Museum Temporär, Mülheim an der Ruhr (Nun mehr nur du)

Tabea Borchardt / Vesko Gösel - Until Reality Detaches Itself

Duration: 22 February 2019 to 24 March 2019

From 22 February 2019, the Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr will present works by photographer Tabea Borchardt and sculptor Vesko Gösel in the MUSEUM TEMPORARY.

Tabea Borchardt (*1990, Hodenhagen/Lower Saxony) has been a scholarship holder for young art of the city of Mülheim an der Ruhr since April 2018. Under the title "Bis die Wirklichkeit sich ablöst" (Until Reality Detaches), the young artist is showing works in the exhibition that were created in her studio at Schloss Styrum over the past few months.

In her artistic practice, the future graduate of the Folkwang University of the Arts in Essen combines a wide variety of technical processes. Analogue hand prints stand side by side with digital photographs and are combined with found materials such as historical photographs, special papers, archival documents, texts or everyday objects to create variable, often three-dimensional arrangements. With these material collages presented in light boxes or on large-format floor pedestals, as well as in artist's books produced with elaborate craftsmanship, Tabea Borchardt embarks on an intensive search for traces. At first glance, the focus may be on inconspicuous personal objects ("After the Things") or on an elaborately researched historical fact ("Bunker Stone") are the focus of her work.

By experimenting with different forms of presentation, Tabea Borchardt explores the limits and possibilities of the medium of photography. The artist draws important impulses for her work from intensive exchange with colleagues. For the Mülheim exhibition, for example, she invited the sculptor Vesko Gösel (*1983 Nordhausen / Thuringia) as a guest. The exploration of photography and the apparatus and materials used in this context runs like a thread through the work of the conceptual artist who lives in Mönchengladbach. In the Mülheim show, his drawings, objects and room-sized installations, such as a room-high tower built from historical photo album pages ("Coulissen"), enter into a dialogue with Tabea Borchardt's works. The primarily sculptural works on display look beneath the shiny surface of photography and reflect on its social significance.

 

 

Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt* (catalogue Link)
Group Show/Sanaa Gebäude Essen, 2018
Elke Seeger, Max Füllbier, Anna Traskalik, Tabea Borchardt und Hella Schneider.

Von der Möglichkeit sich mit etwas abzufinden. // From the possibility to come to terms with something. (2018)
Object 1: 120 x 60 x 60 cm, steel, Found Footage, wood, photographic materials
Object 2: 2,80 x 2,80 cm, wood, Found Footage, photographic materials, archive materials
Object 3: 1,40 x 1,40 cm, wood, Found Footage, photographic materials, glass, wooden cube, Filmmaterial

 

Overview: © Anna Traskalowa

Elke Seeger (Auszug aus Ausstellungskatalog) / (Excerpt from exhibition catalogue)

Rhizomatisch angeordnete Bilder, über-, neben- und hinter­ einander gelagert, bestimmen den Blick auf Tabea Bor­chardts Arbeiten im Ausstellungskontext. Hierzu sind un­zähIige Versatzstücke unterschiedlichen Ursprungs auf drei distinkte lnst llationen verteilt, deren Grundlage eine stän­dig wachsende Material-Ansammlung bildet. Thematisiert wird die Idee eines fotografischen Gedächtnisses, das mit Begriffen des Fotografischen, mit Praktiken der Bildhandha­bung und mit der Fotografie als historischem Erinnerungs­bild ebenso spielt wie mit dem Thema der Vergänglichkeit und den damit verbundenen faktischen Veränderungen fo­tografischen Materials selbst. Hierzu trägt Borchardt seit vielen Jahren Found Footage, scheinbar triviale Objekte und Details zusammen, die ihrer künstlerischen Ideenwelt ent­sprechen und von ihr als visuelle Metapher zur Fotografie und ihrer Handhabung gesehen werden. Entscheidend ge­prägt ist diese Ideenwelt von der Bildlichkeit jenes gefun­denen Materials selbst aus Lehrbüchern und Magazinen zur Fotografie und Optik ebenso wie aus dem privaten Samm­lungsbestand.

Inhaltlich befragtTabea Borchardt die Fotografie aus heuti­ger Sicht, indem sie sich mit der Historie der Fotografie nicht begrifflich, sondern händisch sowie sehend befasst und die­se mit dem viel zitierten Gedanken des Fotografischen zu­sammenbringt. Ihr Zeigen vielschichtiger Artefakte der Fo­tografie öffentlichen und persönlichen Ursprungs versteht sich als Versuch und Experiment ihrer persönlichen Positio­nierung zur Fotografie. Von Bedeutung sind die abgebilde­ten Inhalte ebenso wie abstrahierende Momente, zwischen­ bildIiche Verweise, Hervorhebungen und Verdeckungen.

Tabea Borchardt hat ihre drei Ausstellungsteile in enger Kor­respondenz zu der großen Dichte unterschiedlich dimensio­nierter Fenster im Nordteil des Raumes im Sanaa-Gebäude konzipiert. Zwei ihrer Auslage-Arbeiten verfolgen selbst in Größe und Dimension durch ihre Ausgangsform der leicht vom Boden abgehobenen Präsensationsplatte die Idee jener durchlässigen Quadrate. Den Fensterbildern ähnlich verste­hen sich die eingesetzten Materialien und Objekte als varia­bel, sind lose gefügt und nur teilweise durch eine der Arbeit zugehörige Glasplatte beschwert.

Die erste Auslagearbeit legt ihren Schwerpunkt auf fotogra­fische Praktiken und die visuellen Ausdrucksformen von Fo­tografien und Abbildungen im Alltag: Alben, Passepartouts, Rahmen und Akten sowie Teststreifen aus fotografischen La­boren und weitere Gebrauchsobjekte finden hier zusammen. Neben diesen „gewöhnlichen" fotografischen Dingen finden sich aber auch Materialien, die durch ihre künstlerische Transformation einen Bruch mit dem bereits Bekannten her­ vorrufen.

Eine zweite Installation hingegen thematisiert spezifischer die digitalen und analogen Bereiche der Fotografie. Farblich spielen hier die sogenannten CMYK-Farbwerte – Cyan, Magenta,Yellow und Key, der Schwarzanteil –, die im analogen sowie im digitalen Bearbeitungs- und Ausgabeprozess große Relevanz besitzen, eine maßgebliche Rolle. Auffällig ist nicht zuletzt eine dritte Arbeit, die durch ihre stärker dreidimensional- montierte Anmutung und eine integrierte Lichtquelle auf eine besondere Relevanz im Gesamtgefüge dringt. Überlagerungen und Schachtelungen unterschiedlicher Materialien werden nicht nur differenziert sichtbar, sondern verschmelzen ineinander. Diese reichen von fotohistorischen oder -technischen Abbildungen über wissenschaftliche Bildwelten hin zu Medienbildern aus aktuellem Anlass. […]

The point at which the image touches the real. Rhizomati­cally arranged images, superimposed, next to and behind one another, determine the view of Tabea Borchardt's works in the exhibition context. To this end, countless set pieces of different origins are spread over three distinct installations, the basis of which is a constantly growing accumulation of material. The theme is the idea of a photographic memory that plays with photographic terms, with practices of image handling and with photography as a historical memory im­ age as well as with the topic of transience and the actual changes of photographic material itself associated with it. Borchardt has been contributing to Found Footage for many years, apparently trivial objects and details that correspond to her artistic world of ideas and are seen by her as a visual metaphor for photography and its handling. This world of ideas is decisively shaped by the pictorial quality of the ma­ terial found, even from textbooks and magazines on pho­ tography and optics, as well as from private collections.

In terms of content, Tabea Borchardt questions photography from today's point of view by not dealing with the history of photography conceptually, but by hand and seeing, and bringing it together with the much-cited idea of photogra­phy her presentation of multi-layered artefacts of photogra­phy of public and personal origin is understood as an at­ tempt and experiment of her personal positioning towards photography the depicted content is just as important as abstract moments, inter-image references, emphasis and concealment.

Tabea Borchardt designed her three parts of the exhibition in close correspondence to the large density of differently sized windows in the northern part of the room in the San­aa building. Two of her display works follow the idea of those permeable squares, even in terms of size and dimension, through their initial form of the presentation plate that is slightly raised off the ground. Similar to the window pictures, the materials and objects used are variable, loosely joined and only partially weighed down by a glass plate belonging to the work.

The first display work focuses on photographic practices and the visual forms of expression of photographs and illustra­tions in everyday life: albums, passe-partouts, frames and files as well as test strips from photographic laboratories and other everyday objects are brought together here. In addi­tion to these "ordinary" photographic things, there are also materials that, through their artistic transformation, bring about a break with what is already known.

A second installation, on the other hand, focuses more spe­cifically on the digital and analogue areas of photography in terms of color, the so-called CMYK color values – cyan, magenta, yellow and key, the black component – which are of great relevance in analogue and digital editing and output processes, play a decisive role.

Last but not least, a third work is striking, which, due to its more three-dimensionally mounted appearance and an integrated light source, has a special relevance in the overall structure. Overlays and nesting of different materials not only become visible in a differentiated way, but also merge into one another. These range from historical or technical photographic illustrations to scientific imagery and media images from current events. […]

 

 

RE I SET Neuland Bochum, 2020 Einzelausstellung // 2020 Solo - Show

 



 "GESCHICH_TET - BETRACHTUNGSWEISEN ZEITLICHER DISTANZ UND NÄHE" (2017)
group show: Tabea Borchardt, Mark Förster, Isabell Hoffmann, Janosch Rauter

Die Spurensuche auf historischen Pfaden im Ruhrgebiet und speziell in der ehemaligen „Waffenschmiede des Reiches“, Essen, ist eine Suche nach sichtbarem und unsichtbarem, aktuellem und historischem Material — welches aufeinander geschichtet und untrennbar miteinander verwoben ist.

Mayk Förster, Isabell Hoffmann, Tabea Borchardt und Janosch Rauter setzen sich in ihrer künstlerischen Arbeit auf verschiedene Weise mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges auseinander. Offensichtliche Spuren entgehen zum Beispiel an den Mauern der St. Gertrud Kirche dem flüchtigen Blick. Abwesende und umgenutzte historische Hinterlassenschafften ehemaliger Luftschutzbauten wurden fotografisch neu entdeckt und finden sich in dieser Gruppenausstellung wieder. 

Ausgangspunkt hierbei sind Recherchen mit Archivmaterial ebenso wie Zeitzeugenaussagen und unvermutete Entdeckungen von Dingen, die den Bombenregen in Essen überdauert haben.

Diese Ausstellung ist hervorgegangen aus einem Projekt der Bildung und Vermittlung des Museum Folkwang und dem Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv mit Studierenden der Universität Duisburg-Essen und der Folkwang Universität der Künste. „Geschich_tet“ war der Titel des Kataloges, in dem 2016 die Ergebnisse des Projekts veröffentlicht wurden. Einzelne Arbeiten aus der Publikation und deren künstlerische Weiterentwicklung, sind Bestandteil der Ausstellung im Kunstraum Notkirche in Essen Frohnhausen.

Projektplanung und Kuration: Tabea Borchardt

Stenstraße 1A, 200 x 70 cm, Collage auf Tischplatte, Sockel aus Bewährungsstahl (2017)

 

Selected group shows and publication projects as well as community actions where I took part with my artistic works lately.

Article featuring “Altered Narratives” about our Female Photoclub group show “Normalität” 2023 @ Kunst.Werk e.V. Cologne / NRW.

Participated within this fluid group show curated by Denis Bury with my work “On the Margin”. (2022)

Being interviewed during Covid-19 pandemic regarding artistic work and influences due to the ongoing situation for artists and working habits by Johannes Mundinger and Daniel Hahn. (2020)

Community project initiated by our NRW group of the Female Photo Club. Art Prints being shown in public places all over NRW. Managed arrangements in Essen with Helena Grebe and took part in the project. (2020/2021)

My artists books “Nach den Dingen”, “Geschich_tet” and “The trees, they do grow higher” have been on display during this art book related event by Daniela Risch.