Tabea Borchardt
 

Vom Sammeln und Ordnen // On Gathering and Arranging (2023)

Catalogue 2023 // txt: Tabea Borchardt, Franziska Barth, Elke Seeger // Graphic Design smile. // 99 pages // self published (OUT OF STOCK)

 

Studio Notes #1 (2024)
printed photography, framed, 100 x 69 cm

studioview

undercover (2023/24)
photography, Diasec, 95 x 80 cm

studioview

 

 “glimpse” (2023)
unique mixed media object, A3

 

studioview

 

Altered Narratives “Black Mirror” (2022)
3 Smartphones, historische Fotografien, Plexiglas, Metallbügel lackiert. 16 x 8 x 10 (x3 - erweiterbar)

Altered Narratives verhandelt die bildhafte (Selbst-)Refiekti­on in einer zeitüberschreitenden Medienbegegnung in einem Moment, in dem sich die Vergangenheit und Gegen­wart fotografischer Repräsensationsbilder gegenüber stehen und in ein stummes Zwiegespräch eintauchen. Hierbei wer­den die Beobachtenden des visuellen Duells beinahe ausge­schlossen und ihnen wird die visuelle Teilhabe erschwert. Die schwarzen Flächen der Displays wirken verschlossen, offen­baren keine Informationen an ihr menschliches Gegenüber. Sie verwehren sich jedweder tieferer Einblicke, zeigen keine Spuren ihres Gebrauchs oder die Abdrücke ihrer Nutzung und Handhabung. Duo's, die keine Duo's sind.

Entstanden im Rahmen eines Stipendiums im Atelierhaus Salzamt (Linz, AT)

 

Altered Narratives. Black Mirror. Altered Narratives - Black Mirror deals with pictorial (self-)reflection in a time-tran­scending media encounter in a moment, where past and present of photographic representations face each other in a muted dialogue. Wherein the observer is impeded to ac­cess the visual duel. The black surface of the displays appear closed off, they reveal no information about the human counterpart. They elude any deeper insight, show no sign of their usage or imprints of their treatment. They are Duos, which aren't duos.

 

Collagen (2021- ongoing)
43x43 cm, framed, unique

“Shadow (oder Kleines Schwarz)” und “Kasten Nr. 5”

“Archiv”

“unexposed”

“Kasten Nr. 5”

 

“ist so flach!”

Blaupausen // extracts in blue (2020-ongoing series)
Printed Photographs, 122x82 cm 5+1AP

 

Sammlungsbewegung Video I // Videostills (2:39 min) 2020-2022

 

 

 Sammlungsbewegung (WIP) 2020-ongoing

Ausgangspunkt meiner Arbeiten ist meine stetig wachsende – analoge sowie digitale – Material(en-)Sammlung von fotografischen Informationsspeichern, Objekten zur Visualisierung von Sehprozessen sowie Aspekten der Archivierung und Sammlung von sichtbaren Erinnerungen und den damit verbundenen Techniken. Spuren, Einschreibungen und Alterung – Prozessfragmente haften an. In dem Projekt “Sammlungsbewegung” verknüpfe ich dass haptische, analoge Material mit den digitalen Möglichkeiten der Zeigepraxis in Bewegtbildern. Neben Filmsequenzen, erstellt in verschiedenen Techniken, entsteht derzeit eine interaktive Website, die das manuelle Arbeiten meines Prozesses verknüpft mit Screen, Folder, Pop-Up und der Verschiebung der Sehgewohnheiten sowie Sichtführung abhängig vom Medium.

 

Origin of my work is my constantly growing collection of material(s)-digital as well as analoge - stores of photographic information, objects to visualize viewing processes and aspects of archives and reposi­tories of visible memories and their connected techniques. Traces, enrollments and aging - fragments of processes ad­ here. In the project "Sammlungsbewegungen" I tie the most­ly haptic, analogue material in with the digital possibilities of viewing practices in moving images as well as studies of the treatment of the material itself.

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Gefördert im Rahmen eines Stipendiums durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW

 
 
 

Modell: Vielleicht kann uns das Material noch retten 2020

Stahlsockel, Spiegel, Modell aus verschiedenem Material (20x10x10)

 

Out of Order / on display 2020

Setzkasten, verschiedene Materialien aus der Fotografie, Holzplatte

 
 
 

“Sequenze I” – 2020

 
 
 
 
 
 
 

Vielleicht kann uns das Material noch retten. 2019

Material: Stahl, Holz, Objekte aus Rahmen und Archivalien, Tablett (2,60 x 50 x 50 cm)

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References, influences, dependencies and comparisons are forming a unit in miscellanies. Systems of regularity flash up, are pursued, interrupted, and continued. Become foundation or transmissible repertory. Anthologies grow into archives and remain in beautiful ambiguity. A bend in the paper, a torn corner, something reused, elapsed in the material. Transmitting the knowledge that parts of the matter will be concealed, even harmed in the process. Invincibility as the challenge of sight and reflection. Involvement of loss and transience through ageing processes, which are becoming apparent through the material, or which are selectively highlighted through injuries of it. Volatility, elicited through the viewing where the mind can’t orientate on the content, invokes a different visual or emotional consideration.

 
© Tabea Borchardt
Detail © Tabea Borchardt
 
 
 
 
 
 
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Bezüge, Einflussnahmen, Abhängigkeiten und Gegenüberstellungen werden in Sammelsurien zu einer Einheit. Verschmelzen in ihrem Wesen. Ordnungssysteme blitzen auf, werden fortgeführt, unterbrochen, wieder aufgenommen. Werden Grundlage oder übertragbares Findbuch. Lassen Konvolute zu Archiven erwachsen und bleiben doch in schöner Vagheit. Ein Knick im Papier, eine abgerissene Ecke, ein verlebtes, wieder verwendetes Material. Ein Mitteilen des Wissens, dass manches Material im Prozess durch ein anderes verdeckt oder gar verletzt wird. Unsichtbarkeiten als Herausforderung der Anschauung und der Auseinandersetzung. Einbeziehung von Verlust und Vergänglichkeit durch Alterungsprozesse, die sichtbar werden im Material selbst, oder die durch eine Verletzung des Materials gezielt hervorgehoben werden. Wenn das Auge sich nicht am geistig zu verarbeitenden Inhalt orientieren kann, ist die hervorgerufene Haltlosigkeit Aufruf zu einer andersartigen visuellen oder emotionalen Betrachtungsweise. 

 
 
 

„Von der Möglichkeit, sich mit etwas ab zu finden“ — From the possibility to come to terms with something. 2018

 

Ausstellungsansicht “Von der Möglichkeit sich mit etwas abzufinden. Stahlrahmen, Plexiglas, Filmpapiere, Found Footage, LED. Maße: ca. 120 x 60 x 60cm

 
Ausstellungsansicht “Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt” (Sanaa Gebäude, Essen, 2018) Maße: ca. 120x60x60cm

Ausstellungsansicht “Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt” (Sanaa Gebäude, Essen, 2018) Maße: ca. 120x60x60cm

 
 
Ausstellungsansicht “Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt” (Sanaa Gebäude, Essen, 2018) Maße: 2,70x2,70 m

Ausstellungsansicht “Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt” (Sanaa Gebäude, Essen, 2018) Maße: 2,70x2,70 m

 

Starting from found footage, archival materials and objects, my current works thematize notions of the photographic. Oscillating between field research burgeoning autopoetic systems and rizomatic structures, they arrive at variable ar­rangements and partly fixed formations of confrontations, startingfrom the material itself. In their totality, they form a personal methaper to photography.

Existent, but only in finite form as well as in permanent latency, it [photography] is for me a visual construction, composed of visual experience, seeing and memory itself. Applied to a surface in order to prevent the original storage material (film, glass, code) from being too permeable and to make such a visualization possible in the first place, without which the human eye would have been deprived of the actual, presumed-real perception of a photographic image. The, as it were, fluid state of a photograph and the changeability within the material - independent of the image on top - is of interest here. So is the historical shift of various usage practices of photographic or light- generated images in the context of photography and closely related processes.

The trigger for these works was the supposed clarity that revolves around the notion of the photographic. The end and beginning of an image seem to be defined, despite all disbelief towards this medium, photographs or images influence our everyday life massively and mostly without any questioning. In the interplay with standardized, classical formats, photographic image carriers without directly identifiable images or still known variables from photographic handling (for example, mounts), as well as through combination with objects that also come from non-specialist areas, my works on the subject are both an attempt and an experiment in the encirclement of what for me is the actual, photographic concept.

 

 

 

Ausgehend von Found Footage, Archivmaterialien, Objekten und Gegenständen werden in meinen aktuellen Arbeiten Begriffe des fotografischen thematisiert. Changierend zwischen Feldforschung aufkeimenden autopoetischen Systemen und rizomatischen Gebilden gelangen sie zu variablen Anordnungen und teils festen Ausformungen von Auseinandersetzungen, ausgehend vom Material selbst. Sie bilden in ihrer Gesamtheit eine persönliche Methaper zur Fotografie.

Existent, jedoch nur in endlicher Form sowie in permanenter Latenz vorhanden, ist sie [die Fotografie] für mich eine visuelle Konstruktion, zusammengesetzt aus Seherfahrung, dem Sehen und Gesehenen selbst. Aufgebracht auf eine Oberfläche, um ein zu durchlässig sein des speichernden Ursprungsmaterials (Film, Glas, Code) zu unterbinden und eine solche Sichtbarwerdung überhaupt erst zu ermöglichen, ohne die dem menschlichen Auge die tatsächliche, vermutet-reale Wahrnehmung eines fotografischen Bildes entzogen worden wäre. Der gewissermaßen fluide Zustand einer Fotografie und die Veränderlichkeit innerhalb des Material – unabhängig vom aufliegenden Bild – ist hierbei von Interesse. Ebenso die geschichtliche Verschiebung verschiedener Nutzungspraktiken von fotografischen oder lichtbildnerisch entstandenen Abbildungen im Kontext der Fotografie und nah verwandter Verfahren.

Auslöser für diese Arbeiten war die vermeintliche Klarheit die um den Begriff des fotografischen kreist. Ende und Anfang eines Bildes scheinen definiert, allen Unglaubwürdigkeiten gegenüber diesem Medium zum Trotz, beeinflussen Fotografien oder Abbilder unseren Alltag massiv und meist ohne jegliche Hinterfragung. Im Zusammenspiel mit standarisierten, klassischen Formaten, fotografischen Bildträgern ohne direkt identifizierbare Abbildungen oder durchaus noch bekannte Variablen aus der fotografischen Handhabung (beispielsweise Passepartouts), sowie durch Kombination mit Objekten die auch aus fachfremden Gebieten stammen, sind meine Arbeiten zur Thematik zugleich Versuch und Experiment der Einkreisung des für mich tatsächlichen, fotografischen Begriffes.


Ausstellungsansicht “Der Punkt an dem das Bild an das Reale rührt” (Sanaa Gebäude, Essen, 2018) Maße: 2,30x2,30 m

Bunkerstein 2018

 
 
 
Contemporary Art Ruhr 2019 Ausstellungsansicht. Die Tischarbeit Stenstraße 1A ist ebenfalls Bestandteil der Installation.

Contemporary Art Ruhr 2019 Ausstellungsansicht. Die Tischarbeit Stenstraße 1A ist ebenfalls Bestandteil der Installation.

 
 
Contemporary Art Ruhr 2019 Ausstellungsansicht

Contemporary Art Ruhr 2019 Ausstellungsansicht

 

Ausstellungsansicht der Arbeit “Bunkerstein” auf der C.A.R. (contemporary art ruhr) 2018. Eine Arbeit, ausgehend von vorherigen Beschäftigungen mit der Geschichte des Ruhrgebietes und der Historie der Region Essen - geprägt durch den 2. Weltkrieg und seine sichtbaren und unsichtbaren Auswirkungen. Die Untersuchung von einem Bunkerbruchstein, eines ehemaligen Hochbunkers an der Margarethenhöhe in Essen, der 2006 gesprengt worden ist.

6 Abbildungen auf Archivalienpapier montiert hinter Glas. Unikate Einzelexemplare.
Im Besitz des Kunstmuseums Alte Post in Mülheim.

Exhibition view of the work "Bunkerstein" at the C.A.R. (contemporary art ruhr) 2018. A work based on previous preoccupations with the history of the Ruhr region and the history of the Essen - shaped by the Second World War and its visible and invisible effects. The study of a bunker quarry stone, a former high bunker at the Margarethenhöhe in Essen, which was blown up in 2006.

6 illustrations on archival paper mounted behind glass. Unique single copies. In the possession of the Kunstmuseum Alte Post in Mülheim.